aktuelle Ausstellung

21. Juni bis 20. Juli

- a better world is not in sight right now

 ©Iwicki

Nicht nur die Kunst allein, sondern auch soziale Aspekte, tägliche Nachrichten, politische Hintergründe, wissenschaftliche Erkenntnisse und vor allem das Leben selbst sind wichtige Gedankenträger, die mich in eine kreative Unruhe versetzen. Denn „unsere Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war“. Alle früher erwogenen, wissenschaftlichen Voraussagen wollte man einfach nicht wahrhaben. Und jetzt steht der Mensch sich selbst im Weg und vernichtet hemmungslos die letzten Ressourcen. Es geht hier nicht nur um die materiellen, infrastrukturellen, sozialen und persönlichen Inhalte, sondern auch um unsere kulturellen Lebensformen, die folglich unsere politischen Modelle beeinflussen. Die Gesamtheit dieser Verhaltensweisen erzeugt weitere, verhängnisvolle Notlagen und führt uns somit in die Selbstzerstörung!

Meine Arbeit setzt sich mit der Öffentlichkeit und mit den Themen auseinander, die unsere Gesellschaft und unsere Wertevorstellung stetig neu definieren. Die Bildserie macht sichtbar, was der Mensch mit seiner Expansion und der Eventökonomie-Mentalität verursacht. Dabei geht es mir nicht um die naturgegebenen Divergenzen, sondern um solche Deformationen, die wir sukzessiv, wie auch folgenschwer herbeiführen. Solche umfassenden Probleme üben hohen Druck sowohl auf das In-Der-Welt-Geschehen, wie auch auf das persönliche Befinden-und-Handeln des Einzelnen. Das Wechselspiel, das uns Menschen einerseits auseinandertreibt und andererseits einander annähert, definiert die wesentlichen Eck- und Brennpunkte unseres Handelns und bildet gleichwohl das Layout meiner künstlerischen Arbeit.

Die Serie beinhaltet zwei Schwerpunkte. In einem Teil des beschriebenen Bilderzyklus‘ verarbeite ich exemplarisch weltweit verbreitete Verhängnisse, Vorfälle, die jeder mehr oder weniger aus den Massenmedien kennt: Krieg (Satelliten- und Drohnenaufnahmen), Terror (politische Unterdrückung, blutige Gewaltanwendung, Zerstörung der Lebensgrundlagen), Verfolgung (Flucht, Exil, Migration, Vertreibung), Umweltbelastung (Waldbrände, Überfischung, Ölpest, Luftverschmutzung), Globalisierung (Überproduktion und Ausbeutung der Ressourcen). Alle diese gerade aufgeführten Szenarien fokussiere ich auf Landschaftspanoramen, die in ihrer vermeintlichen Anmut und Schönheit durch ihre zum Teil subtile Zerstörung unterlaufen werden. Den Menschen in diesen Bildwerken, manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar, haften diese Missstände an.

Der andere Teil des Zyklus zoomt die intimen Sphären des menschlichen Lebens heran. Emotionen, Sehnsüchte, Wünsche, deren Erfüllung oder Verlust. Da kann die missverstandene „Liebe“ zu Gewaltexzessen eskalieren, zu unkontrollierten, zerstörerischen Handlungen (Vergewaltigung, Missbrauch). Man könnte sich durchaus dem Gedanken hingeben, dass die verborgenen, fast unsichtbaren Begierden dieser kleinen Einheiten die Keimzellen der ins Globalen ausufernden Dramen sind.

P. Iwicki


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